Bereits in der ersten von 8 Runden attackierte ich an der einzigen kurzen aber giftigen Steigung des 24km langen Rundkurses und fuhr zusammen mit Nico Brüngger eine Runde später zur bereits beim Start ausgerissenen 4er Gruppe mit Martin Elmiger vor. Wir 6 Fahrer harmonierten gut, auch wenn vielleicht noch ein starker Fahrer fehlte um mit der Gruppe ins Ziel zu kommen. So war es denn auch und exakt beim Kulminationspunkt des letzten Berges schluckte uns das noch gut 10 Mann umfassende Feld. Mit den verbrauchten Körnern war ich nicht mehr in der Lage um in den Kampf ums Meistertrikot einzugreifen. Ich erreichte das Ziel als 13. und bin mit dem gezeigten zufrieden. Die Form stimmt mich zuversichtlich für die Österreich Rundfahrt in der nächsten Woche.
Ein in den Erwartungen liegendes Resultat als Nicht-Zeitfahrspezialist schaute bei der SM Zeitfahren in der Nähe von Lausanne heraus. 39.4 sehr wellige Kilometer mit 560 Höhenmetern waren auf einem Hin- und Zurückparcours zu absolvieren. Auf den Sieger Silvan Dillier verlor ich 2'53'', was für meine Verhältnisse nicht allzu schlecht ist. Am Sonntag folgt die "richtige" Schweizermeisterschaft, das Strassenrennen in Steinmaur über 192km. Ich hatte heute die Ehre mit der Schweizer Nationalmannschaft an den ersten European Games in Baku zu starten. Ein toller Event, bei dem ein unerwartet starkes Feld am Start stand. In Aserbaidschan herrschen zur Zeit Temperaturen um die 35 Grad und dazu starker Wind. Die Strecke gefiel mir überhaupt nicht. Insgesamt waren auf den 216km, auf den 16 Runden ca. 30km Pavé abzufahren. Trotzdem gab ich alles und kämpfte. Nach 90 Kilometern dann mein entscheidender Moment. Schaltung kaputt und Velowechsel. Leider war unser Mannschaftsauto bei der Spitzengruppe vorne und damit auch mein Ersatzvelo. So musste ich ein Velo vom neutralen Fahrzeug nehmen für einige Kilometer. Danach konnte ich auf mein Ersatzvelo wechseln. Ich war weit weg vom Feld. Geschätze 5min mussten im Windschatten von Fahrzeugen aufgeholt werden. Ohne Fahrzeuge wäre das Rennen für mich zu Ende gewesen. Bei diesem Unterfangen liess ich einige Körner liegen, die mir danach fehlten. Erstaunlicherweise konnte ich den richtigen Angriffen später doch noch folgen und war 20km vor dem Ziel bei der 20 Mann starken Spitze dabei. Im zweitletzten Pavé-Anstieg fehlten mir aber die erwähnten Körner und ich konnte nicht mehr mitfahren. Diese letzten 20km fuhr ich alleine ins Ziel und wurde 20. Es wäre, ohne Velowechsel einiges mehr dringelegen. Das positive ist aber, dass die Form nach dem Höhentraining doch ganz gut passt. Für das traditionelln Rennen in Gippingen kam ich beinahe direkt vom Höhentraining. Leider befand ich wahrscheinlich in der "kritischen Phase", so dass ich nicht die gewünschte Leistung abrufen konnte. So war es schwierig ein Rennen zu bestreiten. Obwohl die Beine gegen Ende immer besser wurden, reichte es nicht mehr ganz fürs Finale. Ich beendete das Rennen vorzeitig und bereite mich jetzt für die Europaspiele in Baku vor. |
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December 2015
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