Das letzte Teilstück der Österreich Rundfahrt führte von Innsbruck nach Bregenz. Mit dem Hahntennjoch und dem Hochtannbergpass waren zwei grössere Hindernisse auf dem Weg. Bereits nach dem ersten Berg riss es das Feld auseinander. Mit Stefan Denifl zusammen schlossen wir die Lücke in der Abfahrt und im flachen wieder. Das Feld zählte noch 60 Fahrer danach. Den Leader vermochte niemand richtig zu attackieren, so dass es am Schluss zum Sprint kam auf der Seebühne in Bregenz. David Tanner verpasste den Sieg ganz knapp.
Ein richtiges Stück Arbeit erwartete uns heute. Gleich am Start ein 20 Minuten Berg, danach der Grossglockner (ca. 90 Minuten) und zum Schluss das Kitzbühelerhorn mit ca. 35 Minuten Fahrzeit. Nach dem ersten Anstieg fuhren wir zu dritt zur 5er Spitze vor. Das Feld gab uns in der Folge nur wenig Vorsprung. Am Fusse des Kitzbühelerhorns waren wir 1'40'' in Front. Das reichte erwartungsgemäss nicht zum Erfolg. 3,5 Kilometer wurde ich als zweitletzter der Fluchtgruppe gestellt. Trotzdem kann ich mit dem gezeigten zufrieden sein. Ich habe den harten Tag gut überstanden. Eine vermeintlich einfache Etappe über 175km und nur 900 Höhenmeter wurde zu einem richtigen Schlamassel. Die ersten 85 Kilometer wurden mit einem Schnitt von 50km/h zurückgelegt. Die 6er Spitzengruppe wurde aber bereits 40km später wieder eingeholt. Eine neue 3er Spitze kam fürs Finale Zu Stande. Sehr ungewöhnlich, um nicht zu sagen undenkbar, wurde 20km vor dem Ziel das ganze Rennen nach einem Massensturz neutralisiert. Der Vorsprung blieb dabei unverändert zwischen 30 und 20 Kilometer vor dem Ziel, was die Einholung praktisch verunmöglichte. Ich gab zusammen mit einem Dutzend Fahrern alles an der Front und wir holten die Ausreisser fast ein. Nur einer der Spitze kam mit 6 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dahinter wurde David Tanner 2. Wir können damit sagen, dass uns ein weiterer Sieg unrechtmässig verwehrt wurde. Die Organisation hat heute nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Dazu kam die sehr schlecht gesicherte Strecke. Ein schneller und harter Start erfolgte heute in der Nähe von Graz. Es sollte ein langer Tag auf dem Velo werden. 3 Fahrer bildeten die Spitzengruppe und Katusha kontrollierte das Rennen bis zum 16km langen Schlussanstieg. Bei diesem tüppigen Wetter brauchten wir Fahrer nicht weniger Getränke als an den Vortagen. So schleppte ich Bidons bis zum Finale am Berg. Dort scherte ich aus fuhr in gemächlichem Tempo ins Ziel hoch. Führungsarbeit galt es heute nicht zu verrichten. Insgesamt kamen 6h15' im Sattel zu Stande. Gleich zu Beginn der 3. Etappe in Österreich gings berghoch. Die passende Spitzengruppe, stand bereits nach den ersten paar Metern. So wurde der folgende längere Anstieg danach mit einem mittleren Tempo befahren. Auf den letzten 80km bergab und zum Ende im flachen mussten 5'30'' aufgeholt werden, was noch einiges an Kraftaufwand benötigte. Nach diesen harten Kilometern hatte ich 15km vor Schluss natürlich das Pulver verschossen und klinkte aus. Leider führte unsere Arbeit heute nicht zum Erfolg auf der Ziellinie. Dennoch haben wir uns gut in Szene gesetzt. Zweiter Sieg für IAM Cycling auf der zweiten Etappe der Österreich Rundfahrt. David Tanner sprintete in einem sehr technischen Finale zum ersten Profisieg. Mein 30 jähriger Teamkollege war stets Helfer und zeigt nun, dass er auch gewinnen kann. Unsere Teamarbeit zahlt sich aus. Das Team MTN Qhubeka kontrollierte als Leadermannschaft das Rennen, bis auch wir uns an der Führungsarbeit beteiligten und unseren Anspruch am Etappensieg anmeldeten. Ich war demzufolge als Tempomacher eingespannt und fühlte mich auf den erneut heissen und hügeligen Kilometern ziemlich gut. Die Hitze machte uns Fahrern heute zu schaffen. Dadurch sank die Leistungsfähigkeit, was zu einem langsameren Rennen bis zum Finale führte. 30km vor dem Ziel verrichtete ich noch Führungsarbeit um die Spitzengruppe einzuholen, damit uns bei einem möglichen Sieg niemand einen Vorwurf machen konnte. Ehrlich gesagt glaubte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht daran. Nach einem perfekten Leadout von Dave Tanner siegte unser Nachwuchtalent aus Norwegen im Massensprint. Für Sondre und die Mannschaft ein super Erfolg. Ein 5.3km langer Prolog bildete den Auftakt der Österreich Rundfahrt. Auf der Ringstrasse rund um die Altstadt von Wien musste kein einziges Mal gebremst werden. Unser Team belegte Rang 5, was ein solides Resultat darstellt. Ich für meinen Teil hatte keinen Super Tag. Als auf den letzten 500m ein Loch 2 Positionen vor mir aufging konnten wir zu dritt nicht mehr aufschliessen und verloren noch ein paar Sekunden. Für das gesamte aber sollte das keinen grossen Einfluss haben. Stefan Denifl, unser Gesamtklassementsfahrer wird diese Sekunden in den Bergen schon wieder aufholen können. |
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December 2015
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